Sauerampfer

Sauerampfer, auch Wiesen-Sauerampfer genannt, gehört zu der Familie der Knöterichgewächse und wächst als krautige Pflanze in Europa, Asien, Australien und in Teilen Nordafrika. Er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter. Die unteren Blätter sind eher länglich bis ellipsenförmig, die oberen Blätter am Stiel erinnern an die Form eines Pfeiles. Der Sauerampfer blüht in einem schönen Rot von etwa Mai bis August.
Besonders beliebt sind:
- Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)
- Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
- Blutampfer (Rumex sanguineus)
Sauerampfer gehört zu den klassischen Frühlingskräutern und zählt ebenso zum Blattgemüse wie Löwenzahn und Blattspinat.
In der Küche und der Naturheilkunde schätzt man den Sauerampfer aufgrund seines hohen Vitamin C- und A-Gehalts. So soll der Sauerampfer eine wertvolle Pflanze gegen Skorbut (Eine Erkrankung, welche durch einen Vitamin C-Mangel hervorgerufen wird) gewesen sein. Die verschiedenen Ampfer-Arten variieren teils in ihren Inhaltsstoffen, so enthalten sie aber auch Gerbstoffe, Phenole, Flavonoide, Eisen und Vitamin E.
Wir weisen darauf hin, dass Ampfer nur in Maßen verzehrt und der Oxalsäure-Gehalt berücksichtigt werden sollte.
Gerade bei Kindern sollte man aufpassen. Menschen, die unter Rheuma oder Gicht leiden, Schwangere und Personen mit Nieren- oder Gallensteinen sollten den Ampfer aufgrund der Oxalsäure lieber meiden. Der Ampfer enthält recht viel Kaliumhydrogenoxalat, was teils auch als Kleesalz bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um ein Kaliumsalz der Oxalsäure, welches als gesundheitsschädlich einzustufen ist.
Die Oxalsäure kann unter anderem die Entstehung von Nieren- und Blasensteinen fördern und bei Verzehr in hohen Mengen zu Oxalat-Vergiftungen führen. Besonders stumpfblättriger Ampere gehört zu den Arten, die besonders viel Oxalsäure enthalten. Wiesen- oder Blutampfer sollen dagegen vor der Blüte weniger Oxalsäure enthalten.
Oxalsäure kommt beim Abbau von Aminosäuren und Ascorbinsäure auch natürlich in unserem Körper vor und wird über die Nieren bzw. dem Urin ausgeschieden. Bei höherem Konsum von oxalsäurehaltigen Nahrungsmitteln steigt daher das Risiko von Nierensteinen an, da die Nierenkanälchen verstopfen können. Zudem kann Oxalsäure die Aufnahme von Eisen im Darm hemmen.
Ampfer kann roh oder auch gekocht verzehrt werden.
Aufgrund seines sauren Geschmacks kann Sauerampfer in der Küche Zitrone oder Essig
ersetzen. Er bildet die saure Komponente in Gerichten und passt hervorragend zu Fisch.
Doch auch in Salaten, Saucen, Suppen und als Gemüsebeilage findet das Wildkraut Verwendung. Außerdem ist es eines der sieben Kräuter der Frankfurter Grünen Sauce.
Zu Arzneizwecken werden die Wurzeln und Samen des Ampfers verwendet. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe werden ihm blutreinigende, blutbildende, harntreibende und abführende Eigenschaften nachgesagt, weshalb er bei Blutarmut, Entzündungen des Verdauungstraktes und der Haut eingesetzt wird. Traditionell wird bei Fieber und Magenproblemen ein Tee mit frischem Ampfer verwendet. Kaut man frische Blätter, so merkt man dass sich die Haut „zusammenzieht“. Durch seinen starken adstringierenden Effekt kann die Speichelbildung und Wundheilung im Mundbereich gefördert werden.